Lagererweiterung mit 14.000 Palettenstellplätzen für Tiefkühlbackwaren

Januar 2019 ❘  Als Generalunternehmer verantwortet SIVAplan den Bau eines vollautomatisches Tiefkühllagers mit mehr als 14.000 Stellplätzen– inklusive zahlreicher weiterer Komponenten wie der Fördertechnik und der Lagerverwaltung. Die Einbindung der neuen Anlage in die bereits bestehende Infrastruktur stellt die Ingenieure vor einige Herausforderungen.

14.000 Palettenstellplätze bietet das neue Tiefkühllager.

Langsam senkt der Autokran das dreißig Meter hohe Regalbediengerät (RBG) in die Gasse des Hochregallagers. Die Einbringung der riesigen Geräte ist immer wieder ebenso spannend wie faszinierend.

Gleich drei Mal vollbringen die Monteure von SIVAplan das Kunststück an diesem Tag, drei Mal heißt es: Luft anhalten und darauf warten, dass die riesigen RBG trotz ihrer Größe und des wenigen Platzes sicher auf die Führungsschiene aufgesetzt werden können.

Und auch in diesem Fall schaffen sie es, am Abend ist die Einbringung erfolgreich abgeschlossen.

Vollautomatischer Betrieb sichert schnelle Ein- und Auslagerung

Mit der Installation der Regalbediengeräte ist ein weiterer wichtiger Schritt beim Bau des neuen Hochregallagers abgeschlossen. Das Gebäude ist knapp 57 Meter lang, 40 breit und über 32 Meter hoch und wurde als Kanallager in Silobauweise realisiert. SIVAplan liefert hierfür den Regalstahlbau, die Regalbediengeräte, die Fördertechnik, das komplette Steuerungssystem mit Materialflussrechner und allen unterlagerten Steuerungen sowie das bewährte Lagerverwaltungs-System aus eigenem Hause.

Die Ein- und Auslagerung übernehmen drei Regalbediengeräte, die als Einmaster konzipiert sind und mit Quer-SAT-Geräten Paletten mit einem Gewicht von bis zu 600 Kilogramm fördern können. Bei Bedarf bedienen die Mitarbeiter die RBG von einem mitfahrenden Notsteuerstand aus, außerdem verfügen die Geräte über Kameras, die vom Steuerstand außerhalb des Lagers aus jederzeit einen Blick in die Anlage ermöglichen.

So wird das Eingreifen des Bedienpersonals auf ein erforderliches Minimum reduziert, was hinsichtlich der extrem niedrigen Temperaturen im TK-Bereich und dem Brandschutz durch die starke Sauerstoff-Reduktion ein wichtiger Schritt hinsichtlich der Arbeitssicherheit ist.

Optimierte Statik: Stufen fangen Schneelast auf

Drei Regalbediengeräte sorgen in der neuen Anlage für einen optimalen Materialfluss.

Die neue Anlage dient als Erweiterung eines bestehenden Lagers und wurde bündig an dieses angebaut. Sie überragt den Bestand jedoch um gut drei Meter.

Da es in der Region im Winter durchaus zu stärkeren Schneefällen kommt, mussten die Planer eine entsprechend hohe Dachlast bei der Statik einkalkulieren – gerade im Bereich des Übergangs zwischen Bestand und Neubau, an dem sich der Schnee aufgrund der unterschiedlichen Gebäudehöhen sammeln könnte.

Da die Statik des Bestands-Daches nicht für dieses Szenario ausgelegt ist, fügten die Planer in der Struktur des Neubaus eine Stufe ein. In diesem Bereich wird der mögliche Schneesack statisch aufgefangen sowie die Dachentwässerung vom Neubau wie auch vom Bestandsgebäude realisiert.

Verdampfer-Anlage auf spezieller Bühne unter der Hallendecke

Die Temperatur des Lagers wird mittels Verdampferanlage bei konstanten -28° Celsius gehalten.

Die Anlage wurde auf einer Bühne unter der Hellendecke installiert. Somit nutzt sie die Grundsätze der Thermodynamik optimal zum Verteilen der kalten Luftmassen in der Anlage aus. Die Bühne bietet außerdem ideale Voraussetzungen für eventuelle Wartungs- und Reparaturarbeiten an der Verdampferanlage.

Um das Eindringen warmer und feuchter Luft durch den Materialfluss möglichst gering zu halten installierte SIVAplan moderne Kälteschleusen, die den Energieverlust vermeiden und auch die Eisbildung an den Wänden, den Decken und dem Lagergut verhindern.

Das Aufsetzen der Regalbediengeräte ist Millimeterarbeit.

Realisierung und Inbetriebnahme im laufenden Betrieb

Die Produktion läuft auch während der Erweiterungs-Maßnahmen uneingeschränkt weiter und darf durch den Bau nicht beeinträchtigt werden. Trotzdem muss die neue Anlage mittels Fördertechnik an den Bestand angebunden und in die vorhandenen Prozesse integriert werden.

Zudem ist das neue Lager nur eine von mehreren parallel realisierten Baumaßnahmen: An das Lager angeschlossen entsteht ein großer Kommissionier- und Versandbereich, der nach seiner Fertigstellung ebenfalls an die Fördertechnik-Infrastruktur angebunden wird.