So ein Käse!

Im oberbayrischen Haag beauftragten die Milchwerke Jäger den Hochregal-Experten SIVAplan mit dem Bau eines neuen Kanallagers. Die traditionsreichen Milchwerke liegen im Zentrum von Haag und haben im Laufe der Jahre jeden freien Fleck zum Um- und Ausbau genutzt. Als die Modernisierung der Logistik anstand, suchte das Unternehmen Rat beim Troisdorfer Experten SIVAplan. Das nordrhein-westfälische Unternehmen nahm die Herausforderung an und bewies viel Geschick zwischen Platzmangel und historischen Gebäuden.

Januar 2011 ❘ Seit mehr als 140 Jahre produzieren die Milchwerke Jäger nun schon Käse- und Milchprodukte im oberbayrischen Haag. Dabei ist das Unternehmen seinem Standort mitten im Ortskern treu geblieben, während seiner kontinuierlichen Expansion lies der Betrieb keine Möglichkeit zur Erweiterung ungenutzt. Das Unternehmen exportiert über 90 Prozent seiner Erzeugnisse ins Ausland, ein reibungsloser und effizienter Materialfluss ist für die Milchwerke daher von höchster Bedeutung. Aus diesem Grund beschloss das Unternehmen 2008 den Neubau eines vollautomatischen Hochregallagers. Dieses sollte nicht nur die benötigte Lagerkapazität schaffen, sondern auch die Abläufe in der Logistik verschlanken. Keine leichte Aufgabe, musste das Lager doch in die bestehenden Gebäudestrukturen integriert werden. Auch der dörfliche Charakter des Ortskerns sollte vom Ausbau unberührt bleiben.

SIVAplan, der Partner aus dem "hohen Norden"

Nach langer Suche fanden die Bayern schließlich einen kompetenten Partner im Nordrhein-Westfälischen Troisdorf. Seit mehr als 35 Jahren plant und baut SIVAplan effiziente und wirtschaftliche Hochregallager aller Größenordnungen. Von den verschiedenen Lager- und Fördersystemen bis zur erforderlichen Software bietet SIVAplan alle nötigen Komponenten für einen effizienten Materialfluss aus einer Hand.

Drei Ebenen, zwei Kühlbereiche, ein Konzept

Nach den Vorgaben der Milchwerke Jäger entwickelte SIVAplan eine optimale Lösung: Im ersten Stockwerk des neuen Gebäudes wurde ein Lager mit drei Ebenen eingerichtet. Dieses wurde in zwei Areale mit unterschiedlichen Temperaturbereichen unterteilt, einmal mit 2° C und einmal mit 7° C. Das Stockwerk darunter bot ausreichend Platz für ein weiteres Lager und den geräumigen Versandbereich. Das Lager wurde der asymetrischen Form des Gebäudes angepasst, so dass die einzelnen Kanäle nun zwischen vier und dreizehn Paletten fassen. Ingesamt bietet das Lager Platz für 2.860 Europaletten. Die Einlagerung übernehmen zwei neue Zwei-Mast-Regalbediengeräte mit je einem Kanalfahrzeug. Aufgrund der geringen Bauhöhe von 7,5 Metern wurde das untere Anfahrmaß auf lediglich 400 mm optimiert.

Vollautomatisches Lager für reibungslose Logistik

Dank des durchdachten Konzeptes von SIVAplan laufen Einlagerung und Versand nun vollautomatisch: Die Produkte gelangen auf Paletten aus der Produktion ins Lager. Hier werden die Paletten mit einem Handscanner eingelesen. Danach wird die Ladung in einem Wickler mit Folie gesichert, bevor die Paletten automatisch an ihren Kanallagerplatz im entsprechenden Temperaturbereich befördert werden. Das Lager im Obergeschoss wird über einen Senkrechtförderer mit aufgebautem Drehtisch beschickt. Sollte das Gewicht oder die Kontur einer Palette nicht stimmen, wird sie vom System automatisch aussortiert und zur Kontrolle an einem NIO-Platz abgestellt.

Auch die Auslagerung wird komplett vom Rechner gesteuert

Die Auslagerung wird ebenfalls vollautomatisch vom Werk- oder Lagerverwaltungsrechner angestoßen. Die zentrale Fördertechnik holt die entsprechenden Paletten aus den Gassen und bringt sie in den Versandbereich im Erdgeschoss. Ein Verfahrwagen übernimmt dann die Verteilung auf insgesamt 13 Bereitstellungsbahnen. Auch unerwartete Aufträge kann das System zügig abarbeiten, hierfür wird eine Bahn für Expressauslagerungen frei gehalten. Ingesamt können im Versandbereich so drei LKW-Ladungen auf Schwerkraftrollenbahnen bereitgestellt werden. Um Fehlbeladungen zu vermeiden werden, werden wichtige Angaben wie die Artikel, Kundenname und Tourendetails und auf großen Displays über den einzelnen Bahnen angezeigt. Schnelle Umsetzung nach kurzer Planungsphase Im Frühjahr 2009 fiel der Startschuss für den Bau des Lagers, das im Februar 2010 seinen Betrieb aufnahm. Seitdem läuft die Logistik im Drei-Schichten-System reibungslos. Martin Hartinger, Betriebsleiter und Projektverantwortlicher bei den Milchwerken Jäger, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verlauf der Umsetzung: "Da gibt's ja durchaus richtig nette und kompetente Leute aus dem Norden", erklärte er schmunzelnd. Auch die Mitarbeiter und Projektverantwortlichen bei SIVAplan waren sehr angetan von der herzlichen Zusammenarbeit.

Daten Regallager Milchwerke Jäger:

Baubeginn: Januar 2009
Abnahme: Februar 2010
Anzahl der Stellplätze: 2.860 Europaletten
Temperaturbereiche: Zwei Bereich mit 2°C und 7°C
Regalbediengeräte: SIVAplan 2-Mast SAZ 10.0/10.0 Nuzlast: 1.000 kg
Lagerart: Kanallager 4 bis 13-fach tief
Lageraufnahmemittel: Quer SAT Mono
Lieferumfang: 2 RGB Fördertechnik Regalstahlbau (SSI Schäfer), Lagerverwaltungsrechner und Materialflussrechner mit Visualisierung SPS auf Basis SIEMENS S7

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